Über uns
Philosophie
Geschichte
Haus, Hof und Rebberg, wie sie heute dastehen, sind während Jahrhunderten gewachsen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörten die Bielersee- Rebberge zum Besitztum von Klöstern, so z.B. das Kloster von Fraubrunnen. Ehedem zu Letzterem gehörend, gelangte das Kapfgut 1528 mit der Reformation in den Besitz der Stadt Bern, die es alsbald Rebleuten der Familie Gerster zum Erblehen gab. Im Jahre 1760 hatte Bern das Wohnhaus und Keller auf dem Kapfgut grosszügig ausgebaut. Dem kontinuierlichen Aufbau folgte 1791 mit den napoleonischen Wirren ein harter Rückschlag; das finanziell geschwächte Bern konnte die meisten Staatsgüter nicht mehr halten und begann mit dem Verkauf. Im Jahre 1823 kaufte Jakob Gerster das Kapfgut für 3700 Kronen. Seither ist das Gut in Familienbesitz geblieben.
Eduard Gerster (1899 - 1987) gilt noch heute als der Pionier des modernen Anbaus von Wein in Twann direkt am Bielersee. So erprobte er schon in den 30er Jahren neue Methoden der mechanischen Bodenbearbeitung und künstlichen Bewässerung. Mit viel Mut wagte er als Erster am Bielersee im Jahre 1953 die Umstellung vom Stickelbau zum Drahtbau. Ebenso war er der Erste, der seine Reben begrünt liess. Manche seiner Berufskollegen wurden zu vehementen Gegnern der vielen Neuerungen; mein Grossvater wurde deshalb geächtet und man sprach damals vom Untergang des Weinbaus am Bielersee! Doch der Anbau von unserem exklusiven und hochwertigen Wein aus Twann konnte dadurch nicht aufgehalten werden.
Innovationen
Bereits in den 20er Jahren experimentierte Eduard Gerster mit bis dahin noch wenig bekannten europäischen (Riesling x Sylvaner, Pinot Gris, Gewürztraminer, Bouvier, Neuburger etc.) und amerikanischen (Isabella, Seibel, Maréchal Foch u.a.) Rebsorten, welche er meist selber veredelte. Ende Februar 1927 wurden zum ersten mal 60 Flaschen Riesling x Sylvaner abgefüllt und verkauft. Aus manchem Versuch ist im Laufe der Jahre ein fester Bestandteil des Weinbaus auf dem Kapfgut geworden. Deshalb weist unser Weingut heute die grösste Sortenvielfalt am Bielersee auf, was unseren Wein aus Twann besonders macht und immer einen Ausflug zum Kapfgut rechtfertigt.
Betrieb
Das Kapfgut, bekannt durch seine einmalig schöne Lage, befindet sich inmitten der Rebberge oberhalb Twann. Auf dem rings ums Haus liegenden 2.7 ha messenden Rebareal werden neben den am Bielersee hauptsächlich vertretenen Gutedel- und Pinot-Noir Weine seit Jahrzehnten schon die grösste Anzahl seltener Spezialitäten angebaut. Bei uns wachsen folgende Rebsorten:
- Gutedel | 30% seit jeher
- Riesling - Sylvaner | 5% seit 1927
- Gewürztraminer, Pinot Gris, Bouvier | seit anfangs 50er-Jahre
- Sauvignon Blanc | seit 2011
- Chardonnay | 15% seit 1972
- Pinot Noir, neu Gamaret, Cabernet Jura | 50% seit mitte 30er-Jahre
Die Weine werden entsprechend ihrer Eigenart sorgfältig 6 - 18 Monate teils in Barrique ausgebaut.
Gepflegt wird der Rebberg nach den Richtlinien der integrierten Produktion, IP.
Dabei werden ökologische Belange einbezogen, ohne jedoch wirtschaftliche Notwendigkeiten ausser acht zu lassen.
Dauerbegrünung schützt den Boden vor Erosion und erhält so die vielfältige Flora und Fauna.
Die trotz Terrassierung grösstenteils steile Hanglage lässt nur bedingt maschinelle Pflege zu und so ist noch individuelle Handarbeit notwendig. Die günstige, der Sonne zugeneigten Lage hoch über dem See bietet die beste Voraussetzung, um für Sie vorzügliche Weine herstellen zu können.